[pp.int.general] Visually impaired computer citizens ask for PPIhelp [German inside]

bakel362 at planet.nl bakel362 at planet.nl
Wed Jan 6 04:46:59 CET 2010


In July I was at a WIPO meeting (preceding a conference about saomething else which was the reason I was there) about copyright and reading impaired (varying from blind people to people with dislexia to people having no arms to turn pages). Then it became apparent that publishers really frustrate versions for reading impaired people to become available.
One should concede though that not all people who prefer listening over reading are handicapped people.   
I have not all the documentation available here but I got a business card from a gentleman from a consortium developing open source tools for publishing material for reading impaired people.
While todays computer technology ought to make e.g. Braille republication very easy, iirc they currently have to repeat the work for each individual country again.
Groeten, Grüße, Regards, Cordialement, Hälsningar, Ciao, Saygilar, Üdvözlettel, Pozdrowienia, Kumusta, Adios, Oan't sjen, Ave, Doei, Yassou
>>> REINIER B. BAKELS PhD LL.M MSc
private: Johan Willem Frisostraat 149, 2713 CC Zoetermeer, The Netherlands telephone: +31 79 316 3126, GSM ("Handy") +31 6 4988 6490,  fax +31 79 316 7221

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From: pp.international.general-bounces at lists.pirateweb.net on behalf of Valentin Villenave
Sent: Tue 1/5/2010 18:59
To: Pirate Parties International -- General Talk
Subject: [pp.int.general] Visually impaired computer citizens ask for PPIhelp [German inside]



Greetings everybody,

a blind German literature teacher has just fwded us the following
paper about upcoming political attacks on privacy. It was sent on the
ISCB mailing list, a community dedicated to visually-impaired computer
users.

He took this as an opportunity to remind us that, whilst medias are
increasingly refering to "books piracy" (similarly to music and
video), plain-text, DRM-free books are the only chance for blind
citizens to access modern literature, and therefore illegal downloads
are most often the only way for them.

The following paper is from Ferdinand Bugert, I'm pasting it in
extenso in case someone (in PPde, PPat?) might be interested.

Cheers,
Valentin


De : iscb-bounces at as-2.de [mailto:iscb-bounces at as-2.de]
Envoyé : jeudi 24 décembre 2009 18:29
À : iscb at as-2.de
Objet : "the eye in the sky"


und hier etwas besinnliches auch für nach weihnachten!

(aus "die TAZ" vom 24.12.2009)

Titel:  Augen am Himmel der Städte - dank EU
Untertitel:  BÜRGERRECHTE Das EU-Projekt Indect zeigt, wohin die
europäische Forschung für innere Sicherheit geht:
Computerprogramme sollen verdächtiges Verhalten erkennen.
Datenschützer finden das verfassungswidrig

BÜRGERRECHTE VON THOMAS SALTER

Videokameras, die automatisch Verbrecher durch die ganze Stadt verfolgen,
damit die Polizei sie bequem einfangen kann. Computer, die auf den Bildern
Gesichter automatisch erkennen und mit breiten Datensätzen abgleichen. Das
klingt nach Science-Fiction. Wenn es nach der EU-Kommission geht, könnte es
so ein System 2013 bereits geben.

Die EU investiert 14,86 Millionen Euro in das Forschungsprojekt Indect. 17
Partner aus zehn europäischen Ländern arbeiten seit 1. Januar 2009 daran,
darunter auch die Universität Wuppertal und zwei deutsche Unternehmen,
InnoTec Data und PSI Transcom. Am Ende soll ein multimediales System
entstehen, das Überwachung in Ballungsräumen erleichtert.

Computerprogramme sollen auf Videoüberwachungsbildern automatisch
verdächtiges Verhalten erkennen und melden. Polizisten könnten so eine große
Zahl an Überwachungskameras bedienen: Das Programm filtert für sie nur
Situationen heraus, in denen es potenzielle Gefahr erkennt. Zusätzlich sollen
Internetplattformen systematisch durchsucht werden. So können Behörden die
Flut an Daten und Videoaufnahmen effektiv bearbeiten.

Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Datenschutzzentrums
Schleswig-Holstein, ist skeptisch: "Man kann nichts gegen die Grundidee
sagen, technische Mittel zur Effektivierung der Tätigkeit von
Sicherheitsbehörden einzusetzen", räumt er ein. Dabei müsse man jedoch genau
darauf achten, dass keine Rechte eingeschränkt werden. Bei Indect sei dies
nicht der Fall: "Das Projekt steht konzeptionell mit europäischem und
deutschem Datenschutz- und Verfassungsrecht im Widerspruch." Über die EU
werden so Maßnahmen vorangetrieben, die auf nationaler Ebene wenig Chancen
hätten. "Wenn die Bundesregierung so ein Projekt in Deutschland direkt
unterstützen würde, wäre die Empörung groß", sagt Weichert.

Die EU stellt die Weichen für zukünftige Sicherheitspolitik, ohne dass die
Medien sich groß dafür interessieren. Weichert kritisiert, dass die
Datenerhebung heimlich wäre und nicht nur Personen überwacht würden, von
denen Gefahr ausgeht. Außerdem fehle die Zweckbindung der erhobenen Daten.
Man könne sie auch nutzen, um Personenprofile zu erstellen. Der Schutz der
Bürgerrechte müsse ein integraler Bestandteil des Forschungsprojekts sein,
sagt Weichert. Den bisherigen Informationen über das Projekt nach zu
urteilen, sei das nicht der Fall. Auch sei keins der beteiligten Institute
und Unternehmen auf Bürgerrechte spezialisiert.

Peter Kursawe, Geschäftsführer des Unternehmens PSI Transcom, wehrt sich
gegen Kritik. Eine eigene Ethikkommission wache darüber, dass Bürgerrechte
eingehalten würden. Außerdem sei ein System wie Indect notwendig: "Der Staat
muss durch Gesetze und auch technische Verfahren die Voraussetzungen
schaffen, dass Bürger in Sicherheit und weitestgehend ohne Angst leben
können." Der Bundesbeauftragte für Datenschutz konnte auf Anfrage keine
datenschutzrechtliche Bewertung von Indect abgeben.

Das Projekt ist Teil des 7. Rahmenprogramms der EU. Dieses Programm soll den
europäischen Forschungsraum voranbringen. 50,5 Milliarden Euro sind dafür
vorgesehen, 1,4 Milliarden allein für den Sektor Sicherheit.

Ziel sind Neuerungen mit Praxistauglichkeit: "Die Maßnahmen werden sich an
den Aufgaben orientieren und der Entwicklung von Technologien und Fähigkeiten
dienen, die für die spezifischen Sicherheitsaufgaben erforderlich sind",
heißt es im Anhang des Beschlusses des Europäischen Parlaments und des Rates.

Damit genügt das Programm den Ansprüchen der "Future Group". Das ist ein
Zusammenschluss europäischer Innenminister, der auf Initiative des
damaligen-Innenministers Wolfgang Schäuble (CDU) entstanden war. "Forschung
und Entwicklung im Bereich der Sicherheit müssen mit den Schwerpunkten der
Strategie der inneren Sicherheit abgestimmt sein", heißt es im Entwurf des
Stockholm-Programms vom Juni 2009.

Das Projekt Indect hat einen langen Weg durch die EU-Institutionen hinter
sich. Die EU-Kommission hat das 7. Rahmenprogramm vorgeschlagen, der
Europäische Rat und das Parlament haben es beschlossen. Genaue Vorgaben zu
den Zielen der Sicherheitsforschung stehen in dem "Work Programme Security
2007", einem Dokument, das die Generaldirektion Unternehmen (GD Unternehmen)
der EU-Kommission erarbeitet hat.

Die GD Unternehmen ließ sich dabei von einem Gremium mit externen Experten
beraten. In dieser "Security Advisory Group" (Sec AG) sitzen Vertreter von
Polizeibehörden, Rüstungsunternehmen und Forschungseinrichtungen. Darunter
sind Thales, EADS, die polnische Grenzwache und die Generalinspektion der
Rumänischen Polizei. Eine Organisation, die sich für Bürgerrechte einsetzt,
sucht man auf der Liste vergeblich. Ein sogenanntes "Programme Committee" mit
Experten aus allen 27 Mitgliedstaaten muss alle Entscheidungen abnicken.

Sobald das "Work Programme Security" stand, konnten sich Unternehmen und
Institute mit Forschungsprojekten für Förderung bewerben. Die Kommission
suchte mit Hilfe von externen Experten die Projekte heraus - darunter auch
Indect - und überwacht jetzt ihren Fortschritt. Das Programme Committee ist
an allen Entscheidungen beteiligt.


grüße aus der "schönen neuen IT-welt

ferdinand

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